Special Events
 
       
  Freundschaftsspiel beim TuS Brake mit Festwochenende
veröffentlicht von Ralf am Samstag, den 24.05.2008




Der TuS Brake hatte uns anlässlich seines 50-jähriges Jubiläums zu einem Freundschaftsspiel im Rahmen eines Festwochenendes eingeladen. Diese Einladung habe ich sehr gerne angenommen, da es sich beim TuS Brake um meinen Heimatverein handelt, für den ich immerhin 18 Jahre meines Lebens den Schläger geschwungen habe.

Brake ist ein Vorort von Bielefeld in Ostwestfalen. Die 2. Herrenmannschaft des TuS Brake besitzt in etwa unsere Spielstärke, so dass auch sportlich eine interessante Veranstaltung erwartet werden konnte. Allerdings sollte darauf nicht ausschließlich der Schwerpunkt liegen, denn das Bier würde ebenso fließen. Zudem war auch für ein Nachtlager gesorgt, nämlich in der Halle selbst, mit Schlafsack und Isomatte. Traumhafte Vorraussetzungen, allerdings auch nichts für Zartbesaitete. Aber das sind wir vom ATV ja bekanntermaßen nicht!

Die Organisation der Reise gestaltete sich nicht ganz einfach, da ich wenige Tage vorher nur von drei Spielern eine feste Zusage hatte. Um so erfreuter war ich, dass sich am Ende mit Maik, Philipp, Ralf, Bernd, Dirk und Daniel eine komplette ATV-Auswahlmannschaft zusammen gefunden hat, die den hohen Ansprüchen an der Platte, wie auch am Biertresen, gewachsen sein würde. So standen am Samstag um 10 Uhr sechs Hamburger am Hauptbahnhof, in freudiger Erwartung eines großartigen Tischtennis-Wochenendes.

Mit dem Wochenend-Ticket der Bahn ging es per Bummelzug in dreieinhalb Stunden über die Dörfer nach Ostwestfalen. Gegen 14 Uhr endlich in Brake angekommen, gab es gleich die kürzlich in Eigenregie fertiggestellte Hauskneipe, das "Time-Out" zu bestaunen. Ausgestattet mit allem, was das Herz begehrt: Tresen mit Zapfanlage, Kühlschrank, Herd, Mikrowelle, LCD-Großbildschirm mit Premiere-Decoder ... Wahnsinn! Letzteres zauberte natürlich unseren Fußballfans ein Lächeln ins Gesicht, schließlich fand an diesem Samstag auch das Bundesliga-Finale statt. Wir würden also nichts verpassen, und das wurde sogleich mit ein paar frisch gezapften Bierchen begossen.

Für mich gab es natürlich erst mal ein großes Hallöchen und ein schönes Wiedersehen mit vielen alten Sportkameraden nach all den Jahren ... schnief. Sogar meine Eltern schauten für eine Stunde vorbei, toll.

Gegen 16:30 Uhr wurden dann die Schläger gekreuzt. In der kleinen, mit Zuschauern und Gästen komplett gefüllten Halle waren zwei Boxen mit je zwei Tischen aufgebaut. In der einen Box spielten wir, in der anderen die 1. Braker Herrenmannschaft gegen den Regionalligisten aus Brackwede. Aufgrund der Spielstärke an den Nachbartischen hatten wir sicherlich nicht die größte Aufmerksamkeit, was wir aber zumindest mit unserer Trikotfarbe wieder wett gemacht haben. Dieses knallige Orange ist einfach klasse!

Nach der netten Begrüßung durch Mannschaftsführer Ralf "Ratze" Pohlmann überreichte man uns einige TuS Brake-Devotionalien, wie Wimpel, Schal und sechs Bierkrüge - letztere leider leer, aber wir wollten ja schließlich erst noch gewinnen!

Mit den Doppeln ging es für uns gleich gut los. Maik und Philipp konnten sich ebenso wie Dirk und Daniel durchsetzen, Bernd und Ich hingegen scheiterten knapp. Hier schien auf jeden Fall etwas möglich zu sein, dachte ich mir noch, als wir Zeuge wurden, wie Maik und Philipp im oberen Paarkreuz demontiert wurden. Hoppla, na dann mal in der Mitte punkten! Bernd startete im ersten Satz furios, ging dann 1:3 unter. Ich lag mit 2:1 gut im Rennen, verlor aber nach einer Verletzungs-Auszeit (nein, mein Name ist nicht Enrico) völlig den Faden und verlor verdient. Auch Daniel musste seinem Gegner gratulieren, lediglich Dirk arbeitete an unserer ATV-Ehre und ließ dem jungen Braker keine Chance.

Spielstand: 6:3 für Brake. Das hatten wir uns aber anders vorgestellt. Zwischenzeitlich wurden immer wieder Bundesliga-Ergebnisse durchgegeben. Super, Schalke führte gegen Nürnberg, Arminia Bielefeld also gerettet - gut für die Stimmung. Für Maik interessierte natürlich nur der Spielstand bei Werder Bremen und Bernd freute sich über die vielen Tore des HSV. Schwierig, jetzt die Konzentration wieder auf die Platte zu fokussieren, zudem das heftige Getöse und die Völkerwanderung in der Halle die Sache nicht leichter machten.

Weiter ging es mit dem zweiten Durchgang. Philipp gegen die Braker Nr. 1 ... klack, klack, klack ... 0:3 ... Ratze, du bist einfach zu gut! Maik zeigte dann endlich was in ihm steckt und kämpfte die unangenehme Noppe des Braker Neuzugangs nieder. Geht doch! Leider konnte unsere Mitte nicht nachziehen, um vielleicht die Wende zu schaffen: beide Punkte weg und somit Endstand 9:4. Absolut verdient, da kann es keine Diskussionen geben. Leider konnten die letzten zwei Spiele von Dirk und Daniel nicht anständig zu Ende gebracht werden, da der strenge Zeitplan mittlerweile etwas aus den Fugen geraten war und in der Halle schon wilde Umbaumaßnahmen begonnen wurden. Unschön, aber dieses Jubiläum war für die Braker Abteilung eine ganz große Sache, da muss man einfach Verständnis für haben. Man hat sich dafür auch später entschuldigt, also Schwamm drüber.

Jetzt konnte es endlich zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Nach vielen Ansprachen und Ehrungen wurde das kalte Buffet eröffnet. Hunger hatten wir reichlich, Durst sowieso, und so bogen sich unsere Teller vor leckeren Speisen und unsere Gläser füllten sich fast wie von selbst immer wieder mit frischem Gerstensaft. Ja, genauso wie das klingt war es auch - göttlich. Man muss sich das einmal vorstellen: alles war für jeden kostenlos, Zigarren inklusive! Ich finde das unglaublich.

Im weiteren Verlauf des Abends wurde dann geklönt, getrunken, getanzt, Zigarre geraucht, sich verbrüdert, Rückspiele verabredet, sich umarmt und was weiß ich noch alles ... eben all das, was so einen Abend unvergesslich macht. Ich konnte mir natürlich keine Blöße geben und musste als Letzter zusammen mit meinem Freund Roland bis 8 Uhr morgens die Stellung gehalten. Dann ging auch bei mir nichts mehr und ich verzog mich zufrieden und völlig betrunken für zwei Stunden in meinen Schlafsack. An dieser Stelle ein großes Kompliment an unsere Hamburger Jungs, die trotz der Unmengen an Alkohol alle so gut durchgehalten haben.

Sonntagmorgen, 10 Uhr: es kam wieder Leben in die Halle. Im "Time-Out" wurde eifrig das Frühstücksbuffet vorbereitet. Mir war schlecht. Ich weiß nicht, ob das Trinken oder das Glas Bratheringe, welches ich drei Stunden zuvor noch verschlungen hatte, daran schuld war. Ist auch egal, ein Kaffee war jetzt Gold wert und so ließen wir es uns bei einem wunderbaren Frühstück noch einmal gut gehen. Viele Braker waren gekommen und wir wurden großartig, geradezu mütterlich umsorgt.

Nun wurde es Zeit sich zu verabschieden. Netterweise chauffierte man uns zum Bahnhof, so dass wir die schweren Taschen nicht schleppen mussten. Um 12:15 Uhr dann Abfahrt ab Brake und nach wiederum dreieinhalb Stunden Schleichfahrt endete unser kleines Abenteuer mit der Ankunft in Hamburg.

Ich hoffe, ich konnte den Spaß, den diese Aktion gemacht hat, einigermaßen rüberbringen. Ich fand es sensationell! Zuerst einmal vielen Dank an meine Truppe: Maik, Philipp, Bernd, Dirk und Daniel. Danke für Eure Zuverlässigkeit, Lockerheit und Trinkfestigkeit. Das hat Spaß gemacht mit Euch! Vielen Dank natürlich auch an den TuS Brake: Ratze & Gabi, Andy & Sabine, Jupp & Barbara, Andreas & Barbara, Roland & Conni, Volker & Elke, ... ich kann nicht alle nennen, es würde den Rahmen sprengen. Eure Gastfreundschaft war großartig und ich hoffe, dass wir etwas davon bei einem Rückspiel in Hamburg, welches es mit Sicherheit irgendwann geben wird, zurückzahlen können!

Bis zum nächsten Mal!

... und hier geht es zur Bildergalerie: